Integriertes Verkehrskonzept für Ingolstadt von 2004 - zum Nachlesen

Schon 14 Jahre alt, der Arbeitskreis beschäftig sich schon lange mit wichtigen Themen, hier nochmals zum nachlesen, einiges ist umgesetzt. Anderes wartet noch...

Der Arbeitskreis Verkehr hat in den Monaten Juli 2003 bis Mai 2004 ein „Integriertes Verkehrskonzept für Ingolstadt“ erarbeitet, das nach eingehender interner Erörterung am 20.10.2004 vom Vorstand des Unterbezirks verabschiedet und am 24.11.2004 auf einem verkehrspolitischen Parteitag präsentiert wurde. Die Erarbeitung erfreute sich einer allgemein hohen Wertschätzung und fand auch in den Medien einer überaus positiven Widerhall.

Zur allgemein möglichen Information gibt es hier das Verkehrskonzept

Integriertes Verkehrskonzept für Ingolstadt (PDF, 981 kB)

Das „Integrierte Verkehrskonzept für Ingolstadt“ soll den Parteigremien und den Fraktionsmitgliedern als verkehrspolitische Leitlinie dienen und in Einzelfragen eine fachliche Entscheidungs- und Argumentationshilfe bieten. Es soll den Erfordernissen entsprechend fortgeschrieben werden. Das Konzept enthält neben einer allgemeinen Beschreibung der Ingolstädter Verkehrssituation und der Formulierung konkreter Leitgedanken zur Verkehrsentwicklung Analysen und Vorschläge für alle Verkehrsträger. Den Schwerpunkt bilden dabei die Ausführungen zum motorisierten Individualverkehr und zum öffentlichen Personennahverkehr.

Aktualisierung:
Angesichts der Bau- und Verkehrsentwicklung in Ingolstadt seit 2004, mit der Durchführung zahlreicher verkehrsbeeinflussender Maßnahmen, ist mittlerweile eine Aktualisierung des Integrierten Verkehrskonzeptes notwendig. An dieser Stelle in gebotener Kürze einige Hinweise auf erforderliche Änderungen:

  • Modifizierung des Äußeren Ringes, insbesondere Wegfall der propagierten Donauquerung durch den Auwald. Die Querung des Auwaldes wird für unvertretbar und undurchführbar gehalten. Es fehlt aktuell die verkehrliche Notwendigkeit für eine derartige Maßnahme. In der Zukunft werden aller Voraussicht nach Automatisierungs- und Steuerungsmaßnahmen im Individualverkehr und Änderungen in der Verkehrsmittelwahl eine westliche Tangente mit Brücken- oder Tunnellösung im Donaubereich überflüssig machen.
  • Querung der Donau mit einer Buslinie von Unsernherrn/ Hauptbahnhof über die Staustufe zum Klinikum/ Westpark/ GVZ und AUDI. Zusätzlich denkbar auch eine Seilbahnlösung, insbesondere im Zusammenhang mit einem Projekt für die Landesgartenschau 2020.
  • Errichtung eines Schienenhaltes im AUDI- Werksgelände. Dieses bereits im Jahr 2002 spruchreife Konzept wird derzeit ernsthaft verfolgt und dürfte zeitnah umgesetzt werden. Wir sehen diese Maßnahme als Einstieg in eine schrittweise Realisierung einer Regio- S- Bahn im Verdichtungsraum Ingolstadt.
  • Bei weiteren Themen verweisen wir auf die nachfolgenden Textbeiträge: Altstadt, Nordostquartier/ Holzmarkt, Münster/ Theresienstraße, Schlosslände/ Donau, Umfahrung Unsernherrn, Durchbindung Levelingstraße/ Friedrichshofen, ÖPNV/ INVG und insbesondere Fahrradverkehr.

Verkehrserschließung der Altstadt von Ingolstadt
Da die Verkehrserschließung der Ingolstädter Altstadt im Rahmen des oben beschriebenen Verkehrskonzeptes nur sehr grundsätzlich angesprochen werden konnte, wurde dieses Thema im Jahr 2005 als detailliertes Konzept „Verkehrserschließung der Altstadt von Ingolstadt“ ausgearbeitet, den Parteigremien vorgelegt und von diesen zustimmend zur Kenntnis genommen.

Die Kernaussagen des Altstadtkonzeptes lauten:

  • Schrittweise Ausweitung verkehrsberuhigter Zonen im Altstadtbereich mit abgestuften Nutzungsregelungen für den motorisierten Individualverkehr.
    • Zone A. Fußgängerzone mit zeitlich begrenztem Lieferverkehr
    • Zone B: Fußgänger- und Fahrradverkehr mit Genehmigung für Sonderverkehre (Taxi, Anwohner etc.)
    • Zone C: Freier Fahrverkehr mit besonderen Park- und Richtungsverkehrsregelungen
  • Bessere Gestaltung der Fußgängerzonen (Zonen A und B) und weitere Förderung des Erschließungsverkehrs mit dem Fahrrad
  • Sammlung der Fahrzeuge des motorisierten Individualverkehrs in Tiefgaragen und Großparkplätzen entlang des „Altstadtrings“ (Jahnstraße- Auf der Schanz usw.). Keine öffentlichen Tiefgaragen im Altstadtbereich.
  • Kostenloses Kurzparken in Tiefgaragen bei gleichzeitiger Bereinigung des Oberflächenparkverkehrs.
  • Beibehaltung des Nord- Südverkehrs (Moritzstraße) im ÖPNV mit zwei Buslinien. Verzicht auf Altstadtbusse aus finanziellen und strukturellen Gründen (Nord- Süd- Achse; P & R- Verkehre vom Volksfestplatz oder Hallenbad- Parkplatz ins Zentrum; Liniennetz in der City).

Aktualisierung:
Die genannten Kernaussagen sind auch im Jahr 2014 noch aktuell. Es bestehen aber Überlegungen, die Einführung eines City- Busses Nordbahnhof- Harderstr.- Donaustr. Brückenkopf- ggf. bis zum Hauptbahnhof mit einer verdichteten Haltestellenfolge in der Altstadt vorzuschlagen.

Verkehrskonzept für das Nordostquartier der Altstadt
Im Jahr 2008 wurde von uns geschrieben: Die Verkehrsregelung im Nordostquartier der Altstadt bedarf einer Neuregelung. Es gilt drei Problembereiche zu beseitigen:

  • Der traditionsreiche Holzmarkt wird derzeit durch 24 zentral gelegene Parkplätze dominiert. Diese wenigen Stellplätze erzeugen einen dauerhaften und störenden Parksuchverkehr, ohne das Parkbedürfnis befriedigen zu können. Durch die Parkplatzanlage und den Dauerverkehr wird die städtebauliche Wirkung des Altstadtplatzes stark beeinträchtigt.
  • Die Milchstraße wird als Einkaufsstraße durch den starken (Durchgangs-) Verkehr zu stark belastet. Die im Jahre 2005 durchgeführten Gestaltungsmaßnahmen konnten diese Situation nicht wesentlich ändern.
  • Die Straßenverbindung Beckerstraße – Schrannenstraße lässt (mit der verbotener Weise benützten Fortsetzung Kupferstraße- Bergbräustraße) einen quartiersfremden Durchgangsverkehr zu, der unterbunden werden sollte.

Der Arbeitskreis Verkehr hatte für den Holzmarkt bereits im November 2008 einen Änderungsvorschlag unterbreitet und in einer öffentlichen Bürgerversammlung am 10.11.2008 diskutiert. Die SPD- Fraktion stellte an den OB am 20.12.2010 einen Prüfantrag mit folgenden Forderungen: * Umwandlung des Bereiches Holzmarkt, Ziegelbraustraße und Milchstraße in einen „Wohnverkehrsstraßenbereich“, in dem nur noch Fußgänger, Fahrradfahrer und motorisierter Verkehr mit besonderer Genehmigung verkehren dürfen. Zugelassen werden sollen: Anwohner, Lieferverkehr, Handerwerkerverkehr, Taxis, Ärzte i.D., Behinderte und bei Bedarf Bus- Linienverkehr und Hotelzufahrten. * Dadurch würde auch eine Unterbrechung des Durchgangsverkehrs Beckerstraße- Schrannenstraße erreicht werden. Die Schrannenstraße soll im Bereich Holzmarkt- Schmalzingergasse in eine Einbahnstraße in Ost- West- Richtung umgewandelt werden. * Am Holzmarkt sollen die zentralen Parkplätze beseitigt und der südliche Teil des Platzes neu gestaltet werden. * Durch die Verlagerung des Altstadtzentrums- Pflegeheim an der Sebastianstraße ist es möglich eine neue Verbindungsstraße von der Beckerstraße zur Sebastiansstraße anzulegen, um den allgemeinen Quartiersverkehr von der Beckerstraße abfließen lassen zu können. Diese Straßenverbindung kann außerdem eine neue Quartiersgarage im Bereich des jetzigen Pflegeheims erschließen.

In der Antwort auf den Prüfantrag wurde zum Teil auf laufende Planungen der Stadt verwiesen, zum Teil ein ablehnender Bescheid gegeben (Milchstraße, Wohnstraßenmodell).

Aktualisierung:
Der Holzmarkt ist mittlerweile umgestaltet worden, wobei die Anzahl der Stellplätze halbiert und der um den Platz kreisende Parksuchverkehr unmöglich gemacht wurde. Die von uns gestellten weitergehenden Forderungen bestehen aber unverändert. Als Verbindungsstraße zwischen Beckerstraße und Sebastianstraße kann wegen der geänderten Planung nur noch die Große Rosengasse genutzt werden.

Gestaltung des Altstadtbereiches Münster- Theresienstraße
Der Altstadtbereich rund ums Münster und insbesondere in der westlichen Theresienstraße ist seit Jahren Gegenstand kontroverser Diskussionen. Bereits im Jahr 2006 hatte der Arbeitskreis Verkehr für die Umgestaltung der Kreuz- und Theresienstraße den Wegfall aller Parkplätze im Straßenraum gefordert um jeglichen Parksuchverkehr unterbinden und diesen hochwertigen Altstadtbereich konsequent umgestalten und aufgewerten zu können. Die bisher durchgeführten Umgestaltungen können nicht befriedigen. Die zuerst gewählte Parkplatzreihe in Mittellage führte zu einem stetig kreisenden Parksuchverkehr. Das aktuelle Konzept mit einem reduzierten Stellplatzangebot mit einer erweiterten Außengastronomie ist ein schlechter Kompromiss. Es bleibt bei unserer Forderung, auf öffentliche Parkplätze in der Theresienstraße zu verzichten und diesen hochwertigen Straßenraum vom „Poppenbräu“ bis zur Fußgängerzone entsprechend zu gestalten. Für die Erschließung des Südwestquartiers ist allerdings eine Durchfahrt zur Luftgasse frei zu halten (Fahren im Schritttempo). Zur Beruhigung des Südwestquartiers empfehlen wir die Einrichtung von Pollern (z.B. an der Luftstraße oder vor der Anatomie).

Planungsvorstellungen für die Harderstraße
In den letzten Monaten ist die Umgestaltung der Harderstraße wiederholt ins Gespräch gekommen. Der AK Verkehr begrüßt die diesbezüglichen Überlegungen, da der derzeitige Zugang zur Altstadt von Norden über die Harderstraße ausgesprochen unattraktiv ist. Die Steigerung der Attraktivität bedingt eine Ansiedlung von anziehenden Geschäften und Lokalen und eine Änderung des Straßenbildes. Für die Harderstraße ist ein Gestaltungswettbewerb auszuschreiben. Eine Neugestaltung der Harderstraße muss aber einhergehen mit Maßnahmen zur Verringerung des Straßenverkehrs (auch für ein Modell wie „shared space“). Dazu ist es notwendig, den Durchgangsverkehr von der Becker- und Schrannenstraße in die Harderstraße zu unterbinden und den Durchgangsverkehr von der Harderstraße in die Kupferstraße auf einen bestimmten Kreis von Verkehrsteilnehmern zu beschränken. Dies bedeutet, die Kupfer- und Schulstraße in einen „Wohnverkehrsstraßenbereich“ (s.o.) umzuwandeln. Auch hier ist die Installation von Pollern sinnvoll.

Schlosslände, Gestaltung des Theaterumfeldes und des Donau- Ufers
Seit einigen Jahren geht die intensive Diskussion über die Heranführung der Stadt an die Donau. Das Donau- Ufer soll attraktiver werden und es soll eine bessere städtbauliche Verbindung zwischen der Altstadt und der vorbeifließenden Donau geschaffen werden.

Die Fragestellungen sind:

  • Wie kann das Donau- Ufer gestaltet und belebt werden?
  • Wie soll das Umfeld des Theaters gestaltet werden?
  • Was soll mit der vierspurigen Schloßlände, die derzeit als Barriere zwischen Altstadt und Donau wirkt, geschehen?

Der Arbeitskreis Verkehr beteiligte sich im Jahr 2011 an dieser Debatte mit klaren Vorstellungen zu einer Tunnellösung für die Schloßlände zwischen Konrad- Adenauer- Brücke und Eisenbahnbrücke inklusiv unterirdischer Anbindung der Roßmühlstraße und der notwendigen Anpassung der Buslinien der INVG. Wegen der (zu) hohen Kosten für die „große Tunnellösung“ wurden im Stadtrat alternative Lösungen , wie die „kleine Tunnellösung“ und die Sperrung des Durchgangsverkehrs auf der Schlosslände diskutiert und mit Recht verworfen. Aktuell liegen als Planungsgrundlage der prämierte Vorschlag aus dem Wettbewerb zur Gestaltung des Donau- Ufers und die Untersuchung des Ingenierbüros gevas zur Verschmälerung der Schloßlände auf zwei durchgehende Fahrspuren vor. Die zweitgenannte Erarbeitung zur Entschleunigung und Reduzierung des Verkehrs auf der Schloßlände deckt sich mit dem vom SPD- Stadtrat Dr. Anton Böhm vorgetragenen Vorschlag. Da die „große Tunnellösung keine realisierungschance hat, befürwortet der Arbeitskreis Verkehr die derzeit diskutierten Planungsgrundlagen zur Schlosslände und zur Ufergestaltung an der Donau..

Überlegungen zur Umfahrung von Unsernherrn
Der Durchgangsverkehr in der Münchener Straße hat sich in Unsernherrn seit der Eröffnung der Südostspange so verstärkt, dass im Ortsbereich den ganzen Tag über Verkehrsstaus auftreten. Angesichts der inakzeptablen Situation läuft die Diskussion über eine „Umfahrung von Unsernherrn“ seit Jahren in unterschiedlicher Heftigkeit. Es gibt einen, wegen der zweimaligen Querung der Eisenbahn sehr kostenintensiven, vom Stadtrat im Jahre 2001 abgesegneten Vorschlag des Baureferates mit einer Führung der Straße östlich der Eisenbahn im Bereich des Unterlettenweges. Seit 2009 gibt es als Alternative auch eine Variante unmittelbar westlich der Eisenbahn, die aber durch die Führung über den Friedhof, den notwendigen Abbruch einiger Wohnhäuser und die städtebaulich missliche Lage am Rand des Sandrachviertels umstritten ist. Der Arbeitskreis Verkehr hat seine Vorstellungen im Kommunalwahlkampf 2008 präsentiert und nochmals im Jahr 2010 dem Bezirksausschuss vorgelegt. Vorgeschlagen wird der Bau einer Westumfahrung, was nicht nur wesentlich kostengünstiger ist sondern auch den zusätzlichen Vorteil beinhaltet, den kontinuierlich zunehmenden Verkehr aus dem Südwesten Ingolstadts bei der Ortsumleitung mit zu berücksichtigen. Dabei müsste gegebenenfalls für den Verkehr aus der Südostspange (17 % des Verkehrs durch Unsernherrn), der durch die Westumfahrung nicht erfasst wird, in einem zweiten Schritt eine Ostumfahrung erstellt werden.
Im Jahr 2013 wurden, mit dem Beschluss, sich um die erneute Aufnahme der Ortsumgehung Unsernherrn in den Bundesverkehrswegeplan zu bemühen, die vorliegenden Varianten (siehe beiliegenden Plan) im Stadtrat diskutiert und die städtische Planung aus dem Jahr 2001 als offizielle Planung der Stadt bestätigt. Der Arbeitskreis Verkehr hält seine vorgeschlagene Variante nach wie vor für besser und (in der möglichen Beschränkung auf die Westumfahrung) für schneller realisierbar. Das Bestreben der Stadt, „ihre“ Variante über eine gute Platzierung im Bundesverkehrswegeplan schnellstmöglichst zu realisieren wird allerdings nach dem bindenden Stadtratbeschluss unterstützt.

Planungsvarianten Umfahrung Unsernherrn
Plan zu den Umfahrungsvarianten

Verkehrsplanungen in Ingolstadt Nordwest
Der Nordwesten Ingolstadts ist ein Entwicklungsschwerpunkt der Stadt. Dies warf und wirft für die Verkehrsplanung eine Vielzahl von Fragen auf, die wegen des Baus des GVZ II und der Erweiterung des Westparks in den letzten Monaten schnelle Antworten erforderten. Der AK Verkehr beteiligte sich intensiv an den Diskussionen um die verkehrstechnische Zusammenhangsplanung für den Westpark und das GVZ. Dabei wurden wiederholt abweichende Meinungen artikuliert. Die gegenwärtige Realisierung wird kritisch begleitet.

Zur Minderung der starken Verkehrsbelastung von Friedrichshofen hat der Arbeitskreis in diversen Ausarbeitungen und in einer öffentlichen Veranstaltung ein Bündel von Entlastungsmaßnahmen vorgeschlagen. Es sind dies:

  • die Durchbindung der Levelingstraße bis zur ausgebauten Ochsenmühlstraße mit einer Erschließung des Klinikums von Westen und einer Erschließung des neuen Baugebietes rund um den Dachsberg;
  • die Realisierung der gesamten Nordumfahrung von Gaimersheim (derzeit im Bau) und in einem zweiten Schritt dem Bau einer Südumfahrung von Gaimersheim;
  • der Bau einer Verbindungsstraße Gerolfinger Weg- Triebweg mit einem Abzweig südlich Möbel- Gruber zum Kreisel an der Ingolstädter Straße zur Entlastung der Kriegsstraße; • ergänzende Maßnahmen wie den Einbau von Flüsterasphalt und die Optimierung von Ampelanlagen in der Friedrichshofener Straße.

Öffentlicher Personennahverkehr/ INVG
Im Bereich der INVG wurden in der jüngsten Zeit einige Verbesserungen durchgeführt. Zu nennen sind die Inbetriebnahme des Rechnergestützten Betriebsleitsystems (RBL) in der Leitzentrale der INVG mit der dynamischen Fahrgastinformation in den Bussen und an ausgewählten Haltestellen, die wesentliche Verbesserung der Anbindung des Werksgeländes der AUDI (neue S- Linien, Schnellbuslinien, Durchfahrten durchs Werk) und die Fortschritte bei der Einführung eines Verbundtarifs auf dem sehr steinigen Weg bis hin zur, hoffentlich bald möglichen, Bildung eines Verkehrsverbundes. Nur marginal sind leider die Verbesserungen im Liniennetz und dem Taktsystem der INVG außerhalb der AUDI. Der wesentliche Grund hierfür ist sicherlich das jährliche „Defizit“ der INVG von über 10 Mio Euro, das nach dem Willen der Stadtführung keine zusätzlichen Angebotserweiterungen zulässt. Die Finanzkraft der Stadt, eine volkswirtschaftliche Beurteilung der Nahverkehrsförderung und auch der angemessene Vergleich mit anderen Städten ließe durchaus ein höheres Engagement zu. Eine Attraktivitätssteigerung tut not, sind doch die Fahrgastzahlen heute niedriger als im Jahr 2004 und die Erholungsphase der letzten Jahre wieder in eine Stagnation übergegangen. Der Blick in die Verbesserungsvorschläge der MVV- Consulting aus dem Jahr 2008 zeigt noch ausstehende Umsetzungen. 30- Minuten- Takte in der werktäglichen Hauptverkehrszeit und generell an Samstagen, Stundentakt an Sonntagen, zu frühe Übergänge auf die Nachtlinien, der Handlungskatalog ist lang. Dringend erforderlich ist die Einführung einer tangentialen Buslinie vom Südwesten über die Staustufe zum Klinikum, Westpark, der GVZ und AUDI. Was wir bereits im Sommer 2013 mit einem förmlichen Antrag beim Oberbürgermeister gefordert haben, hat seit dem Kommunalwahlkampf ins Programm mehrerer Parteien und auch des neuen Oberbürgermeisters Eingang gefunden.

Fahrradverkehr:
Bei einer Podiumsdiskussion mit dem Moderator Manfred Meier und den Podiumsteilnehmern Petra Volkwein (SPD- Stadträtin), Konrad Eckmann (Fahrrad- Beauftragter der Stadt), Thomas Kirchhammer (ADFC) und Gereon Ingenhütt (Verkehrssachverständiger) wurden am 27.09.2012 mit ca. 80 interessierten Bürgern wichtige Probleme des Fahrradverkehrs in Ingolstadt erörtert.

Anknüpfend an diese Diskussion wurde von der SPD- Fraktion am 10.10.2012 zum Bericht des Fahrradbeauftragten der Stadt Ingolstadt, Konrad Eckmann, der nachstehende Antrag gestellt:

Antrag:

1. Bei der nächsten Fortschreibung der Gesamtverkehrsplanung für Ingolstadt wird auch das Thema integrierte Radverkehrsplanung berücksichtigt, mit dem Ziel, nach dem Vorbild fahrradfreundlicher Städte einen Verkehrsanteil der Radfahrer von 45 % zu erreichen.

2. Die Stelle des Fahrradbeauftragten soll in eine Stabstelle umgewandelt werden, die im Referat OB anzusiedeln ist.

3. Zebrastreifen an stark befahrenen Straßen, wie der Straße auf der Schanz oder an der Kreuzung Gerolfinger Straße/Samhoferweg werden unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit für die Fahrradfahrer und der Schaffung durchgehender Fahrradrouten überprüft und entsprechende Maßnahmen ergriffen.

4. Es wird ein Konzept entwickelt, um bestehende Lücken in der Versorgung mit Fahrradabstellanlagen zu schließen, wie sie z. B. am Hauptbahnhof, in der Mauthstraße am Viktualienmarkt oder am Klinikum nach wie vor bestehen.

Der Antrag wurde mit folgenden Änderungen angenommen:

Zu 1: …den Verkehrsanteil des Fahrradverkehrs zu steigern (also ohne Prozentzahl)

Zu 2: Die Stelle des Fahrradbeauftragten im Referat aufzuwerten und zu stärken.

Die Punkte 3 und 4 werden ohne inhaltliche Änderung geprüft.

Vertreter des Arbeitskreises reisten zusammen mit Herrn Kirchhammer vom ADFC am 09.04.2013 zu einer Exkursion nach Erlangen, der Fahrrad- Stadt Nummer 1 in Bayern. Der Sprecher des Arbeitskreises, Manfred Meier, besuchte am 08.05.2014 Münster, die Fahrradstadt Nummer1 in Deutschland.

Die anstehenden Probleme und der Verbesserungsbedarf im Fahrradverkehr von Ingolstadt wurden vom Arbeitskreis Verkehr bis zum November 2013 im „Fahrrad- Konzept für Ingolstadt“ zusammengefasst. Diese umfassende Erarbeitung wurde am der interressierten Öffentlichkeit und der Presse in „Vronis Ratschhaus“ am 07.02.2014 präsentiert und in den nachfolgenden Monaten mit den betroffenen Referenten, dem Tiefbauamtsleiter und dem Fahrradbeauftragten der Stadt erörtert.

Aktuell werden Überlegungen zum Ausbau von Fahrrad- Schnellwegen angestellt und die Planungen durch Bereisungen und Ortsbesichtigungen untermauert.

Fahrradkonzept für Ingolstadt Fahrradkonzept für Ingolstadt (PDF, 7,53 MB)